Dienstag, 18. Februar 2014

Satire: Die neue Bundesligareform!



Die neue Bundesligareform im österreichischen Fußball ist vollendet. Am 30 und 31 Februar dieses Jahres wird es dann eine Abstimmung geben, hier kann man aber davon ausgehen, dass die neue Reform einstimmig bestimmt werden wird.  Die Weichen für die Zukunft wurden gestellt. „ Wir sind von dieser Variante mehr als überzeugt und wir sind sicher, dass wir damit wieder viel mehr Publikum und Spannung in die Liga rein bringen“ so der Pressesprecher der Bundesliga. Wie sieht der zukünftige Clubfußball in Rot-Weiß-Rot nun wirklich aus?

„ Wir haben auf Wunsch vieler Fans uns entschlossen die 10er Liga hinter uns zu lassen“ so der Pressesprecher weiter. Fakt ist, dass ab der nächsten Saison die österreichische Bundesliga nur mehr eine 9er Liga sein wird. „ Das wird folgendermaßen aussehen“ präsentierte der stolze Pressesprecher den zukünftigen Plan „ 9 Mannschaften kämpfen in Österreich um den Titel, die spielfreie Mannschaft spielt ein Freundschaftsspiel gegen Red Bull Salzburg“. Damit die einseitige Liga wieder Spannung aufnimmt, werden die roten Bullen einfach aus der Liga gestrichen. „ Fix ist, dass wir ab nächstes Jahr dank der Fünfjahreswertung wieder 4 Startplätze haben. Da wir in Österreich sowieso gewohnt sind, nur 3 Plätze zu vergeben, werden wir das auch beibehalten“.  Sprich Red Bull Salzburg absolviert 36 Testspiele und ist somit fix für die Champions League qualifiziert. „ Aber RBS bekommt den Nichtmeister Weg in der Qualifikation, da sich die Mannschaft sowieso viel lieber mit stärkeren Gegnern beschäftigt“ so der Pressesprecher. Auch Ralf Ragnick zeigt sich darüber sehr erfreut „ So kann Düdelingen nicht mehr passieren. Wir begrüßen diese Lösung“. Somit kann der Meister der 9er Liga die Qualifikation der Meister spielen. „ So haben wir größere Chancen auf 2 Vereine in der UEFA Champions League Gruppenphase“ verkündete der Pressesprecher voller Optimismus. 

 „ Die Liga wird somit wieder spannender, da der Titelkampf ausgeglichen sein wird“ so der Präsident der Bundesliga. „ Und auch der Abstiegskampf wird spannender, da ja nicht mehr der Zehnte absteigt, sondern der Neunte. Das ganze rückt zusammen“. Des Weiteren erhofft sich die Bundesliga dadurch einen deutlichen Zuschaueranstieg. „ Die meisten Zuschauer hatte Red Bull Salzburg sowieso bei Freundschaftsspiele.  Jetzt haben sie 36 davon im Jahr und 18 zu Hause, das wird die Bullenfans sicher freuen“ so der Präsident weiter. „ Dadurch werden die Abos günstiger und die Spiele viel spannender, da es um mehr geht. Deshalb wird der Zuschauerschnitt sich wirklich in die Höhe treiben lassen“. Auch in Sachen TV Rechte wurde eine tolle Lösung gefunden. ORF bekommt die Freundschaftsspiele von Red Bull und Sky bekommt die komplette neue Liga. „ Rapid wird es freuen, dass sie 4 mal im Free TV sind um ihre Sponsoren glücklich zu machen und unser toller Partner Sky hat nun endlich seine Exklusivrechte“. Auch die Anpfiff Zeiten werden angepasst. So finden die 9er Liga Partien wie in guten alten Zeiten wieder um 15:30 statt, hingegen läuft dann um 19:00 Uhr das Freundschaftsspiel von Red Bull. „ Die Fans, die ihre Mannschaft sehen wollen, gehen gerne mit ihren Familien am Nachmittag ins Stadion. Da die meisten Red Bull Fans aber sowieso Bayern Fans sind, möchten wir hier die Möglichkeit schaffen, dass sie den deutschen Krösus sich im Fernsehen ansehen können und dann zu ihrem Freundschaftsspiel ins Stadion marschieren können“. Eine Ideallösung für alle.

Auch International sollte dieses neue Schema Früchte tragen. In den 36 Freundschaftsspiele kann sich Red Bull Salzburg ideal auf die internationale Bewerbsspiele konzentrieren. „ Wir können hier unsere jungen Talente aus aller Welt in Ruhe auf das internationale Geschäft vorbereiten und brauche uns nicht mit einer Doppelbelastung herumschlagen“ so Ralf Ragnick weiter. Damit es aber auch einen nationalen Titel für die Dosen geben kann „ dürfen die roten Bullen natürlich im nationalen Cupbewerb mitspielen“ versicherte der Präsident der Liga. Somit ist auch das Thema FC Lieferung abgehackt, da diese auf ihre Kampfmannschaft in der Liga nicht mehr treffen kann. „ Der FC Lieferung kann somit auch in die 9er Bundesliga aufsteigen und dort mitmischen“. Alle Funktionäre im österreichischen Clubfußball sind mit dieser Lösung zufrieden. Man stelle sich die aktuelle Saison mit der zukünftigen Regelung vor. Da wäre der Meisterschaftskampf spannend wie nie. Grödig wäre aktuell Meisterschaftsanwärter Nummer 1. „ Da hätten wir sicher dauerhaft 2.000 Zuschauer“ versicherte Haas voller stolz. Die Wiener Großklubs, sowie Ried, der WAC und Sturm wären noch voll im Meisterrennen. „  Jede Runde ein direktes Duell um Meister oder Klassenerhalt, wenn da die Zuschauer nicht kommen, dann weiß ich es auch nicht“ so der Pressesprecher. 

Durch diese Veränderung macht man die Liga auch wieder viel interessanter für den Namenssponsor. Da ab nächste Saison die Liga total ausgeglichen und spannend sein wird, gibt es bereits viele Interessenten, mit denen die Bundesliga bereits verhandelt. Aus guten Quellen hörte man bereits heraus, dass die Favoriten folgende Lösungen sein sollen. „ Die Cosy, so weich das du sie blind erkennst Liga“ oder „ Die Klosterfrau Melissengeist Liga“ liegen ganz vorne. Mitmischen tut aber auch noch die „ Fruchtzwergenliga“ oder „ Ölz die Meister(bäcker)liga“. Sollten sich trotz guter Voraussetzungen diese Lösungen nicht durchsetzen, könnte man den Liganamen auch für einen guten Zweck hergeben. Hier wäre unter anderem die „ Anti AIDS Bundesliga powered by Durex“ im Gespräch. Hier kann man erkennen, das wichtige Weichen in die Zukunft gestellt wurden.

Auch die UEFA lobt diese neue Vorgehensweise. Aus der zentrale des europäischen Fußballbundes hört man folgendes: „ Die Österreichische Bundesliga geht hier eine Vorreiterrolle rein und kann sich hier als Trendsetter sehen. Solche Lösungen kann man auch in anderen Ländern in der Zukunft anwenden, wenn die neuen Strukturen in Österreich fruchten. Wir denken hier konkret an Länder wie Deutschland oder Schottland um einmal einige Beispiele zu nennen“ . Mit diesen guten Worten im Rücken wissen die Bundesliga Funktionäre, dass sie den richtigen Weg eingeschlagen haben. Man hat auch Weitschichtig gedacht und bereits einige Ideen für die Zukunft in das Konzept aufgenommen.

„ Sollte Herr Mateschitz daran interessiert sein, noch mehr Vereine in Österreich aufzukaufen, haben wir auch bereits eine tolle Lösung ausgearbeitet“ so der Pressesprecher weiter. „ Wir könnten hier auf das NFL Schema umsteigen“. Konkret würde das bedeuten, hat der Dosenkonzern Interesse daran, weitere Klubs unter seine Herrschaft zu kaufen, würde man die oberste Bundesliga splitten. Es würde eine Liga geben, in der nur die Red Bull Mannschaften spielen „ die sogenannte Kommerzliga“ wie der Präsident betonte, die restlichen Mannschaften würden dann in einer anderen Liga, der „ Traditionsliga“ seinen Meister suchen und am Ende der Saison würde es eine Art „Superbowl“ geben, wo sich der Red Bull Meister gegen den Traditionsmeister um den großen Titel duellieren. „ Hier könnte man dann auch verschollene Traditionsklubs wie Austria Salzburg, LASK, Vorwärts Steyr und so weiter wieder einbauen“. Auch auf Seiten der Führungsriege von Red Bull Salzburg erfreut man sich dieser Idee. „ Mit einer eigenen Liga könnten wir dann doch Farmteams für RB Leipzig installieren“ freute sich Ragnick wie ein kleines Kind. Natürlich sieht man auch finanzielle Vorteile in diesem System. So kann Herr Mateschitz gleich für seine eigene Liga den Namenssponsor machen und trotzdem würde man mit der Traditionsliga noch weiter Geld einnehmen. Servus TV könnte sich dann die Rechte für die Red Bull Liga sichern und hier ganz neutral berichten, Sky würde die Traditionsliga bekommen und für den ORF würde es ein besonderes Spiel geben, nämlich ein All Stars Spiel zwischen Red Bull und Traditionsliga. „ Man sieht, wir haben über jedes Detail ganz genau nachgedacht und sind überzeugt, den österreichischen Fußball in eine bessere Zukunft zu führen“. Damit dieses System aber umgesetzt werden kann, muss sich Herr Mateschitz erst einmal ein paar weitere Vereine aneignen und wenn möglich „ die Traditionsvereine in Ruhe lassen, ansonsten geht sich der Gegenpart der Red Bull Liga nicht mehr aus“ scherzte der Präsident der Bundesliga ein wenig. Die Weichen sind gestellt und ab Juli kann der österreichische Fußball in seine durchaus rosige Zukunft starten.

PS: Falls es noch immer jemand nicht gemerkt haben sollte, dieser Beitrag ist  eine Satire – also Just for Fun mit reinen erfunden ironischen und sarkastischen Inhalt. Damit will ich niemanden zu nahe treten, sondern einfach nur für einige Grinser und vielleicht einige konstruktive Gedanken über den österreichischen Fußball erzeugen.

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